Diawechsel
2. Szene
Dia 3 / Dämmerung mit Sonnenuntergang
Erzähler:( Dr Jakob rüeft em Simon. )
Es isch Zyt, müesse jez gah. Aber er gseht
Nur dr Simon schlafe, wo isch denn s‘ chlini Schäfli?
Simon:
Es isch grad no bi mir gsi, - dänn isch Musig cho – und dänn isches
Nümme da gsi.
Jakob:
Was für Musig. Simon? Träumsch du no? Suech jetzt schnell dis Schäfli, mir müend
los zieh.
Erzähler:
Dr Simon hät sis Schäfli überall gsuecht und em grüeft. Vergäbe – S‘ chline
Schäfli isch und bliibt verschwunde. So sind s‘ dänn ohni s‘ Schäfli hei gange.
Dr Simon isch truurig gsi und hät Angscht gah. Vili Gedanke send em dür de Chopf
gange. Wo isches au nur blibe? Isch ihm ächt öppis passiert? Was wird dr Abdon
säge, wenn er ohni s‘ chline Schäfli zrügg chont?
Dr Jakob chan nömme länger warte, är drängt zom Heigaa.
Er versuecht dr Simon z‘ tröschte und verspricht em, en zum Abdon z‘ begleite.
Sie welle em denn metenand verzälle wie das mitem chline Schäfli passiert sei.
Wo dr Abdon ghört hät, dass s‘ chline Schäfli verlore gange isch, isch er ganz
bös worde. Er schimpft und well nüt vome Traum und Musig ghöre. Für ihn isch
d‘ Sach ganz klar. Dr Simon hetti sölle ufs Schäfli uufpasse und dänn esch er
iigschlafe.
Er schickt dr Simon weder uf de Wäg go ds‘ Schäfli sueche. Chumm mer aber ja
nöd ohni s‘ chlini Schäfli zrugg, rüeft er em no nache.
Simon:
Du Jakob, häsch gört, dass ich wider söll i d‘ Berge ga und ds‘ Schäfli go sueche?
Jakob:
Ja, aber ich chan lieder net mit dir ga. Ich muess bi der Schafherd bliibe.
Aber ich han dir öppis für uf de Wäg. Lueg Simon, ich han dir da e Latärne,
ich han sie emal voneme Wanderer übercho. Sie hät vier Liechter. Dr Wanderer
hät mir gseit, dass si däm, wo im Dunkle geit und in Not isch, bsonders lüüchte
werde. Heb dene Liechter Sorg, Simon, sie werde dir uf em Weg zünde. Dänn muesch
du kei Angsch ha.
Simon:
Danke, Jakob! Danke vilmal, ich bi froh, dass ich die Laterne mitnäh darf. Mit
dere chan i sicher mis chlini Schäfli wider finde.
Musik, Lied:Nimm das Licht.
Diawechsel
3. Szene
Dia 4 / Dämmerung Sonne ist fast untergegangen
Erzähler:
Die ganz Nacht und de ganz Tag hät dr Simon in de Berge gsuecht, aber niene
hät er e Spur von dem Schäfli entdeckt.
D‘ Sunne isch scho wider am untergaa gsi. Söll er überhaupt no wiitersueche?
Häts ächt no en Sinn? Dr Simon hät d‘ Hoffnig scho fascht ufgäh.
Doch – daa, hät sich dert nid öppis bewegt? Isch ächt das mis Schäfli?
Räuber:
He, was suechsch du da?
Simon:
Ich sueche es chiises Schäfli.
Räuber:
Hie esch e keis Schäfli. Ich han det äne eis gseh, hinter dene Felse det. –
Isch es chlii und schneewiis?
Simon:
Ja, so gsehts uus. Danke vilimal, ich gang grad go luege. Jetzt han i wider
Hoffnig. Chan ich dir au öppis helfe?
Räuber:
Mir hälfe? – Mer chann niemert hälfe. Min Wäg isch im Dunkle.
Simon:
Im Dunkle? Aber dänn chann ich dir doch hälfe! Lueg, ich ha da e Laterne met
vier Liechter. Ich schenke dir eis vo dene. Mit dreine g‘ sehn ich au no gnueg.
Räuber:
Waas? Du willsch mir es Liecht schänke, - mir? Du bisch dr erscht, wo so lieb
isch zu mir. – ich danke dir vilmal.
Lied:Nimme das Licht...
Diawechsel
4. Szene
Dia 5 / Dämmerung
Erzähler:
Dr Simon hät kei Ahnig ghaa, dass er eis vo sine vier Liechter emene Räuber
gschenkt hätt. Obwohl‘ s inzwüsche dunkel worde isch, isch er no zu de Felse
übere grännt, go luege ob dert s‘ Schäfli versteckt seigi. Woner bi de Felse
gsi isch, hät sich in der Höhli plötzlich öppis bewegt. Isch ächt das s‘ chliniSchäfli?
Simon:
Schäfli, Schäfli. Bisch du dert? Au, was hät mich jetzt da g‘ schnapped, Lass
mi los, - lass mi loss.
Erzähler:In der Höhli isch natürli nit s’Schäfli gsi, sondern
en Wolf, wo nach em Simon sim Mantel gschnapped hät. – Aber was isch denn au
los mit dem Wolf? – Er hät de Mantel vom Simon sofort wider los glaa und hät
aagfange z’winsle und z‘ jaule.
Simon:
Wau, das isch ja en Wolf... Was häsch denn au a dinere Pfote? Duet si dir weh?
Zeig mer emaal.. – Au ja, du bisch ja verletzt, - da hätt en grosse Dorn dinne.
– Wart, ich ziehn dir en use. – So, jetz isch wider alles guet, - Tuets no weh?
Blib ganz ruhig, bald wird’s nümme weh tue. Ich muess jetz leider wiiter gaa.
Weisch, ich suech es chlises wisses Schäfli, es hät sich verloffe. Worum luegsch
mi so truurig aa? Söll i öppe bi dir bliibe, das channi leider nit. Aber ich
schänk dir eis vo mine drei Liechter. Es git dr Wärmi und Troscht.
Erzähler:
Dr Simon hät sis zweiti Liecht em Wolf gschänkt und isch wiitergange. Dr Wolf
hät im dankbar naaglueget.
Lied: Nimm das Licht...
Diawechsel
5. Szene
Dia 6 / Tag, ziemlich viel Licht.
Erzähler:
Dr Simon het überall s’Schäfli gsuecht und isch jetzt zunere Schtadt cho. Er
hät würkli nümme wiiter gwüsst, zum Glück isch es jetzt wieder Tag worde. I
dere Stadt häts vil Lüt gha wo zu dere Zyt sehr beschäftiget umenand grennt
sind.
Bettler:
E Gab, nur e chlini Gab! Ich chan nüme laufe und ha nüt z‘ ässe.
Simon:
Ich würd dir ja gern öppis gäh, aber ich ha kei Geld. Ich ha mini eigete Sorge.
Ich bi dr Hirt Simon und ha mis chlini wiisse Schäfli verlore und ich muess
es unbedingt wider finde. Du sitzisch ja sicher scho lang da, häsch es du vilicht
gseh?
Bettler:
Oh nie, ich gseh nur Hunger und Not. Ich läbe mit den Aermschte dusse vor dr
Stadt under de Brugg, ich ha keis Huus.
Simon:
Was, underde Brugg? Det isches ja kalt und dunkel. Weisch du was, ich schänk
dir mis dritti Liecht, es wird dir echli Wärmi gäh und lüüchte in der Dunkelheit.
Bettler:
Danke vilmal. Das liecht chan ich guet bruuche i der dukle Zyt. Gang doch zu
denandere Lüt, die wüssed villlicht, wo dis Schäfli isch.
Lied:Nimm das Licht...
Diawechsel
6. Szene
Dia 7 / Nacht
Erzähler:Dr Simon hät i dr ganze Stadt nach em Schäfli gfraget,
aber niemer hät öppis vonem gwüsst. D‘ Sunne isch scho längscht wieder untergange
und em Simon sis letschti Liecht hät nur no schwach glüchtet. Müed hät er sich
uf en Stei am Wegrand gsetzt und isch trurig dagsässe.
Leise Musik erklingt
Simon:Was isch das? Woher chunt die Musig?
Die han ich doch scho e mal ghört und es duftet wieder eso fein.
Ah, da, - da gseni Liecht in eme Schtall, da gang i grad emal go luege
Josef:Wer lauft dänn da na ume so spat in dere kalte Nacht?
– Wer bisch denn du?
Simon:Ich bi dr Hirt Simon. Ich suech mis chlinni wissi Schäfli
Josef:Denn besch du secher scho lang underwägs? Besch müed
und häsch Hunger?
Maria:Chumm zerscht emal in. Dänn muesch du nümme so früre.
Merhänd zwar net vell aber für dich hets gwöss no es Stückli Brot.
Simon:Oh, da bisch du ja, mis chline wiisse Schäfli. Jetzt
han ich dich äntli wieder gfunde.
Es erklingt Musik und Gesang, zuerst wieder nur leise, dann immer kräftiger:
Lied:Christus du bist das Licht der Welt...