Liederabend

mit Bohdan Mikolasek

Turmzimmer der Pauluskirche
19. November -19.30 Uhr

Bohdan Mikolasek, Gitarre, Gesang
Roman Häfeli, Querflöte, Thomas Kägi, Violoncello, Franziska Heusser Flöte
Vreni Scheuter, Rezitation, Jana Mikolasek Wort, Adriana Mikolaskova Bilder

Zwanzig Jahre nach der "samtenen Revolution" in Prag, November 1989,
und zum Gedenken an Jan Palach ( tschechischer Student, der sich aus
Protest gegen russischen Einmarsch im August 1968 verbrannt hat).

Mit einem Lied über Jan Palach ist die persönliche Geschichte, die zur
Emigration von Jana und Bohdan Mikolasek führte, eng verbunden. Neben
den Liedern mit Gitarre wird noch ein kurzer Dokumentarfilm gezeigt.

 

MISTO POD SLUNCEM ............

Einige von Ihnen wissen, den anderen möchte ich es jetzt verraten: dass dafür, dass Bohdan und ich und unsere zwei Kinder heute in der Schweiz leben - bereits seit 28 Jahre- eigentlich ein Lied Ein Lied von Bohdan kann, dass er im Jahr 1969 geschrieben hat, als sich im Zentrum von Prag- auf dem Wenzelsplatz - ein 20jähriger tschechischer Philisophiestudent Jan Palach verbrannt hat. Jan Palach hat sich aus Protest gegen den Einmarsch der russischen Truppen in unser Land am 21.August 1968 verbrannt, mit dem der sogenannte Prager Frühling- die Wende von einem totalitären Regime in Sozialismus mit menschlichem Antlitz- endete. Die Zeit danach wurde die Zeit der Normalisierung genannt. Und da wollte Jan Palach mit seiner Tat Menschen wachrütteln, Menschen im Tschechien, die sich bereits angefangen haben damit abzufinden, dass alles, was sich so hoffnungsvoll Richtung Freiheit, Demokratie im Lande entwickelte, wieder entgegen den Versprechungen des Regierung, wieder rückgängig gemacht wurde. Die Tat von Jan Palach war nicht eine Tat eines Verzweifelten, es war eine mutige Tat eines Menschen mit reinem Herzen.

Mit dem heutigen Abend möchten wir - gerade jetzt im Monat November, in dem 20 Jahre nach seinem Tod im Jahre 1989 die politische Wende in Tschechien begonnen hat, Jan Palach, der diese Zeit nicht erleben durfte, gedenken.

Wir wollen das tun durch Lieder, die damals entstanden sind und am besten die Zeit illustrieren.

Um Jan Palach und Sinn seines Opfers zu finden und verstehen

muss man die Zeit vor diesen dramatischen Ereingnissen vor den Augen haben – die Zeit des Idealismes der 60-ger Jahre in der ganzen Welt – und bei uns die Zeit der Hoffnungen des Prager-Frühlings. Die Zeit, wann ein Lied – wann eine kleine Blume - hatten die Flower-Power die Welt zu verändern.

JARNI RIKADLO –Frühlingslied

Bohdan und ich sind beide Pfarrerskinder. Unsere Eltern sind nach Ende des ersten Weltkrieges geboren, in das erste demokratische Staat- Tschechoslowakei- und haben dann die Zeit des Protektorats und den zweiten Weltkrieg erlebt.

Beide waren sehr sozial denkende Menschen. Unsere beide Väter wollten sich dort, wo sie als Pfarrer amtierten, am Leben der Menschen beteiligen zum Wohl der Gemeinschaft nicht nur der kirchlichen. So war mein Vater z.B. lange Präsident des Roten Kreuzes am Ort und Bohdans Vater - half unter anderem bei der Buchhaltung der örtlichen Landwirtschaftlichen Genossenschaft.

Dass sie politisch Bedenken hatten und Einwände, dass sie dafür, dass sie sich für in der Verfassung demokratische rechte einsetzten und sogar ins Gefängnis kommen sollten, davon haben wir als Kinder nicht viel mitbekommen. Unsere Eltern waren weise und haben uns nie gegen den Staat gehetzt.

Das führte zu paradoxen Situationen. z.B.: In unserem Wohnzimmer hing über dem Klavier ein Bild des ersten demokratischen Präsidenten T.G. Masaryk. - Ich komme aus der Schule, wo ich eben gehört habe von den bösen Reaktionären und Kapitalisten der ersten Republik und frage entsetzt meinen Vater: wie kann er das Bild eines so schlimmen Mannes aufhängen. Ich habe seine Bücher gelesen und sie sprechen mich sehr an, nur das war die Antwort meines Vaters.

Mit den politischen Ungereimheiten, einseitigen Ideologie, Unfreiheit haben wir anders auf eigene Haut erleben müssen. Stellen Sie sich z.B. solche Situation vor. Biologie Stunde in der 6. Klasse. Thema:Darwinische Evolutionstheorie. Nachher werde ich vor die Tafel gerufen und die Lehrerin erklärt der Klasse: So, wie ich euch erklärt haben, war es, sagt die Wissenschaft. Stellt euch vor….. Alle Lachen laut und lange.

Trotz atheistischen Erziehung in der Schule, gab es in der Kirche Nischen, in denen wir etwas von einer anderen Gemeinschaft erleben durften. An einem Kurs für evang. Jugend in Prag habe ich Bohdan kennengelernt und zum ersten mal seine Lieder gehört. ....Die Lieder – voll von Frühling:

LIED: DUM, KDE BYDLI LASKA - DAS HAUS WO DIE LIEBE WOHNT

In der Zeit des Prager Frühlings war ich Gymnasiastin, Bohdan bereits Student der technischen Hochschule. Mir gingen erst da die Augen richtig auf. In der Schule wurden neue Fächer eingeführt: z.B. Philosophie. In der Geschichte lobte man Präsident Masaryk und unsere Befreier in 2.Weltkrieg waren plötzlich nicht nur die Russen, sondern auch die Amerikaner. Bei der Abitur durfte ich als eins der Hauptfächer anstelle Russisch Englisch wählen.

Dass Vater Pfarrer war wurde plötzlich interessant. In der Kirche wurde von der Oekumene gesprochen, gemeinsame GD mit den Katholiken durften gefeiert werden. Grenzen zum Westen öffneten sich. Die Zeit des Prager Frühlings war für uns eine Zeit, die wir nie vergessen werden, sie hat uns den wesentlichen Input für unser weiteres Leben gegeben und wir sind dankbar, dass wir sie erleben durften.

Wir durften auch ausreisen über die Grenzen ... das hat Bohdan z.B. unterwegs zu einem Konzert in der DDR im Auto – sogar auf deutsch -komponiert ...Auf der Auto-bahn ... etwas auto-bigrafisches?


AUF DER AUTOBAHN

Am 21.8. 1968 - es war die vorletzte Woche der Sommerferien, kam ich am Morgen in die Küche. Meine Eltern sassen am Tisch, hörten Radio und weinten. Aus dem Radio hörte man Schüsse. Warum hört ihr ein blödes Kriegshörspiel und weint dabei, fragte ich entsetzt. Das ist kein Hörspiel, die Russen sind da….

Am 16.Januar hat sich in Prag Jan Palach verbrannt. Am 19.Januar ist er gestorben. Als bekannt wurde, dass er starbt haben die Studenten eine Demostration ausgerufen - eine stille- mit Kerzen in der Hand.Die ganze Stadt hat mitgemacht. Auch Bohdan, der damals bereits in Prag studierte war dabei. Danach ins Studentenwohnheim zurückgekommen, schrieb er das Lied - Die Stille hat er genannt.

TICHO

WSCH ...........Uebersetzung ..................................

Die letzten Stunden von Jan Palach und seine Beerdigung, die unter strengen Bewachung der Polizei und Geheimpolizei und dabei sein von Tausenden Menschen in Prag am stattgefunden hat, wurde heimlich gefilmt. Als der Regisseur denFil geschnitten hat und zufällig im Studio Bohdan`s Lied die Stille gehört hat, sagte er: “Das ist genau der Titel und das Kommentar, das ich zu meinem Film brauchte.”

Film: Ticho

WARUM

Die Zeit der Normalisierung ging weiter. Im Januar 1971 hat Bohdan das Lied Ticho an einem Musikabend bei uns im theol.Seminar gesungen. Es war der 2.Jahr nach dem Tod von J.P. gerade der Todestag . Am nächsten Tag wusste es die Geheimpolizei. Bohdan wurde verhört, vergeblich für die Mitarbeit mit der Geheimpolizei geworben .Sein Verbot der öffentlichen Tätigkeit er war damals -nach Absolvierung der Hochschule, freischaffender Künstler - Liedermacher mit Engagement in einem bekannten Prager Theater Semafor- sein Verbot hat bis zu unserer Emigration im Juni 1982 gedauert. Ich als seine Freundin wurde vom Studium ausgeschlossen.

Neue Lieder sind aber auch in dieser Zeit entstanden. Um einen im Sinne vom Prager Frühlings denkenden Pfarrer hat sich eine grosse Gruppe von jungen Menschen gesammelt. Für sie und unter ihnen sind viele neue Lieder entstanden.

ZNOVU- Wieder

WSCH ...........Uebersetzung ..................................

In den Wäldern lauerten russische Panzer – aber die Liedermacher der 60ger Jahre waren dem Pazifismus verpflichtet ... oder können sie sich vorstellen – mich? - mit einem Maschinengewähr in der Hand? ... Ja, ein paar Minuten – nachher war meine Militärkariere beendet ... mit diesem Lied:

LVS_Eine kleine Militaeruebung

WSCH ...........Uebersetzung ..................................

In der Schweiz sind wir beide voll in die Gemeindearbeit eingestiegen - ich als Pfr. Und Bohdan bald als Organist und Chorleiter. Es gab nicht viel Zeit die ganze sache mir der Flucht zu verarbeiten. Ich hatte in Alleinpfarramt drei Dörfer, dazu zwei kleine Kinder – auch zu zweit mit Bohdan im Hintergrung war viel zu tun. Aber wir sind in dieser Landgemeinde sehr gut aufgenommen und es waren unsere glückliche Jahre.

Was ist aus der unseren Jan Palach Geschichte in der Schweiz geworden? Es war doch naiv – mit seinen zwanzig Jahren für die Wahrheit zu sterben. In einem Land der nannte ganze Gebirge oder Flugzeuge „Pilatus“ nach dem Autor des bakannten Satzes – „Was ist die Warheit?“

Jan Palach hat nicht für die Warheit gekämft – er hat ihr nur einen Preis gegeben –den höchsten, den Preis des Lebens.

Und so lebten wir weiter – in der Schweiz und eben mit diesem Erlebniss konnten wir Freude haben an einigen Freiheiten die wir in der Schweiz schätzen.

Mit diesem Wert im Hintergrund, können wir hier Erfolge haben oder auch verlieren – und doch Sinn des wesentlichen zu behalten.

Ich finde sinnvoll als eine Pfarrerin zu arbeiten – so bekommt das ganze Filosofieren einen praktischen Ausdruck. Und es freudt mich wenn auch Bohdan findet sinnvoll auch als Musiker mit mir an diesem gleichen Seil zu ziehen.

Ein praktischer Beispiel – Für einen sogenannten Regional gottesdienst haben wir, fünf Pfarrpersonen, ein Thema gewählt – die Geschichte von Jakob – fünf v erschiedene Predigten – und dann habe ich – die sechste began hinter Bohdans Arbeitszimmertür zu klingen …steigen Engel auf der Leiter …


Bohdan: Esau verkauft seinen Erstgeburt-Segen fuer einen Linsengericht - Jakob auf der Flucht, stolpert über viele Steine, wird reich, bekommt auch die Rahel - Mit Eifer, Leidenschaft und Elenbogen geht einiges – wo Gotteshilfe nicht ganz sicher ist, hilft die Mutter. Ist es alles, was er will? Die Versöhnug mit dem Bruder versandete im Abschied

Und was blieb - war das Hinken nach dem letztem Kampf - da unten am Bach. Doch er wollte einen wirklichen Segen - den von "oben". Und der war gratis – im Schlaf - in dem Traum unter der Leiter:

JAKOBSTRAUM

Abschied, Dank, Gute Nacht

SCHLAF GUT

///////////////////////////////////////////////////////

L I E D E R

//////////////////////////////////////////////////////

 

MÍSTO POD SLUNCEM - EIN PLATZ UNTER DER SONNE

der Sommer ist verflogen wie ein Schwarm Wespen
die Schwalben kleben Nester aus Lehm
einmal bist Du Fremder, ein andermal Gast
oder wie unter Deinesgleichen
Eine wunderbare Welt voller Schwestern, Brüder
Vielleicht frage nur ich, wohin ich gehöre

Wo ist mein, mein Platz unter der Sonne
Wo ist mein, mein Platz unter der Sonne

Wenn der Winter beginnt, unter die Nägel zu kriechen
Vielleicht finden wir ein wenig Sommer in der Tasche
Wir können die Wahrheiten mit der Wahrheit verwechseln
und uns mit fremden Federn wärmen
Mit beiden Wangen einer Ohrfeige ausweichen
und vielleicht nur werde ich weiter fragen:

Wo ist mein, mein Platz unter der Sonne
Wo ist mein, mein Platz unter der Sonne

Hier - Hier ist mein, hier ist mein Platz unter der Sonne
Hier singe ich, hier bin ich
Hier kocht und schäumt das Leben
Hier habe ich Lust, etwas zu ändern.

Mit meinem Glauben an das Neue unter der Sonne
geschiet es vielleicht auch, dass das Schicksal
sich irren kann

.....Im Frühling sind die Bäume voller Nester ....

Hier - ist mein Platz unter der Sonne.
­

<<<

JARNÍ ŘÍKADLO – FRÜHLINGSLIED

In den Briefkasten – voll von Gedanken und Sätzen
habe ich – ohne Briefmarke – eine kleine weisse Blume geworfen.

Wenn ihr einmal dem Postboten begegnet -
die kleine weisse Blume – wird sicher im Knopfloch seiner Uniform stecken.

Und vergisst nicht!
Wir alle sind Menschen – und uns kann es gut gehen.
Wir können uns alle llieb haben – und haben – den Monat Mai!

<<<

DŮM. KDE BYDLÍ LÁSKA - DAS HAUS, WO DIE LIEBE WOHNT

Es ist einmal ein Brief auf das Postamt angekommen;
alles war in Ordnung, so wie es üblich ist.
Auf den ersten Blick hat niemand geahnt
was das weisse Stück Papier in sich verbirgt.
Der Brief war nicht das Besondere,
es war hier nur die Frage,
wie soll man das Haus und die Strasse finden,
wenn die Adresse heisst:  die Liebe.

     Das Haus, wo die Liebe wohnt, zu finden ist nicht leicht.
Das Haus, wo die Liebe wohnt, ist sicher nicht so weit.
Da oben oder unten eher? Doch sicher in der Nähe.
Das Haus, wo die Liebe wohnt  muss irgendwo da sein.

Jetzt sind Herren auf dem Postamt zusammengekommen.
sie suchen in den amtlichen Papieren nach der Wohnung der Liebe.
Doch was hilft das alles, wenn niemand von ihnen weiss,
dass dort, wo sie suchen, die Liebe nicht sein kann.

     Und so hat kein Amt auf der Welt
bis heute den Brief zugestellt.
Alseinziges ist geblieben:
die Frage: wo wohnt die Liebe.

     Das Haus, wo die Liebe wohnt,
ist in der Strasse, wo das Licht brennt.
Das Haus, wo die Liebe wohnt -
hat einen Blumengarten.

     Es ist da oben, wie auch unten,
dort, wo die Menschen einander nahe sind.
Das Haus, wo die Liebe wohnt,
Die Liebe, die Liebe, Liebe....

<<<

AUF DER AUTOBAHN

Der Montag und Dienstag,
Der Tag und die Nacht,
Der Alltag kommt wieder,
der über uns wacht.
Die Schlafaugen wischen,
Nur lachen und gehn.
Der Mensch soll die Menschen doch sehn!

(Ich liebe das Wandern der Stadt durch und durch
Gestern in Prag heut' in Magdeburg.)

Die Welt ist so gross, und so klein, einfach rund
Und mir ist zum Singen, nur so ohne Grund

    Die Menschen sind überall.
Sie laufen und stehn.
Und überall Mädchen sind schön.

REFRAIN
Auf der Autobahn zu Fuss
Ging ich mit meinem Lied.
Die Autos blieben stehn,
Die Menschen sangen mit.

Der Winter und Frühling
die Blätter und Wind,
Im Dunkel - man sieht nichts,
Die Sonne macht blind.
Die Sprache, die Grenzen,
die Mentalität - Nur Mensch
vor den Menschen da steht.

REFRAIN
Auf der Autobahn...

Der Montag und Dienstag,
Der Tag und die Nacht,
Der Alltag kommt wieder,
der über uns wacht.
Und hoch in den Bergen und tief in den Seen
Der Mensch soll die Menschen doch sehn.

<<<


TICHO - DIE  STILLE

Die Stille und Menschen strömen durch die Strasse
und nur wenige, nur wenige haben gelacht
Der Gehsteig nahm regungslos die Mütze ab
und die Stille, die Stille eilt weiter

Die Stille in Reihen, im Umzug
und jemand hat den Blicken den Ernst gegeben
Wie der Durst, der zum Wasser getrieben wird
- die Stille, die Stille eilt weiter

Die Stille und Menschen strömen durch die Strasse
und alle haben aufs Lachen verzichtet
Die Stille – ein leise Strich - dann komt der Schrei!
Und eine Flamme hat gebrannt.

Feuer, Licht und Rauch und darin ein kurzes Leben
haben lange gebrannt - und werden noch lange brennen
Eine Flamme der fremden Schulden - und ich weiss gut
wie auch ihr alle - die Nachricht:
Es ist ein lebendiger Mensch gestorben
und die Toten sind am Leben geblieben

Sind am Leben geblieben, doch jeder weiss einwenig -  warum
warum jeder, der lag, jetzt steht
Aber ich, ich frage auch warum - Warum nur hat das Feuer so viel gekostet

Warum denken die Leute erst an das Leben
wenn es ihnen vor ihren Augen stirbt
Das Warum - das Warum drängt sich so auf
- Warum nur hat das Feuer so viel gekostet

REFR.      
Feuer, Licht und Rauch und darin ein kurzes Leben
haben lange gebrannt - und werden noch lange brennen
Eine Flamme der fremden Schulden - und ich weiss gut
wie auch ihr alle - die Nachricht: Es ist ein lebendiger Mensch gestorben
damit die  Toten am Leben bleiben.

Auf dem Wenzelsplatz hat sich dann jeder ein Stück der Stille mitgenommen
Und das National Museum sieht mit den Augen,
die durch die Munition ausgebrannt wurden, die Stille, wie sie weiter eilt.

Niemand soll nach diesem Lied klatschen
Jeder soll still seine Stille verdauen
Die Stille - nur die still sprechende Stille
soll leise weiter erzählen.

<<<


RANO BYLO BILE  .......DER WEISSE MORGEN

Der Morgen war so klar und weiss,
so wie der Schnee.
Er fiel in der Nacht
und ist still liegen geblieben.
Aus dem Dunkel brachte er
einen neuen weissen Tag mit.
Ein Stück Licht landete auf der Handfläche
Nur einen Augenblick
dann war es geschmolzen.
Und der Morgen war so klar und weiss,
so wie der Schnee.

Der Morgen war so klar und weiss
und ich hörte ein Lachen.
Vielleicht waren es die Schneeglöckchen
Vielleicht etwas verborgen in  ihnen.
Auf  den Bäumen blühte der weisse Reif
und der Frost  auf  den Fensterscheiben.
Und die Menschen waren irgendwie anders,
wenn sie lächelnd durch die Schneewehen gingen.
Und der Morgen war so klar und weiss,
so wie der Schnee.

REFRAIN:
Lass den weissen Schnee weiterschneien,
die weisse Hoffnung auf die weissen Morgen.
Lass den weissen Flaum alles Alte einschneien.
Lass den neuen Schnee weiterschneien
die neue Hoffnung auf neue Morgen
Einmal tief einatmen
- und das neue Leben beginnt!

Und der Morgen war so klar und weiss,
so wie der Schnee.

<<<

W A R U M

 Warum, ein Lied in Moll und warum singe ich?
Kein Haben und kein Soll und keine Bürgerpflicht.
Gibt es nicht noch eine Tonart?
Wo ist Lust, Luxus und Lachen?
So  woher kommt der Name "Gott"? Und warum...?

Warum soll ich sehen ein Licht in Dunkelheit -
Warum soll ich gehen, wenn das Ziel ist so weit?
Steht es doch in der Bibel:
"Gib alles und folge nach!"
Das weiss ich, und doch frage ich: Warum...?

REFRAIN:
Ich weiss, du weisst, wir wissen:
die Welt dreht sich herum.
Doch ich weiss, du weisst, wir wissen -
wissen nicht - warum.
Die Zeit vergeht, der Mensch wird alt
und merkt er, ja, merkt er bald:
dass, was heisst mein und was heisst dein,
ist nicht dein, nicht mein;
dass alles nur ein Geschenk,
ein grosses, grosses Wunder ist:
Darum!

Darum - ein Lied in Moll Darum - singe ich.
Kein Haben und kein Soll und keine Bürgerpflicht.
Steht es doch in der Bibel:
"Gib alles und folge nach!"
Das weiss ich, und doch frage ich: Warum...?

REFR.:
Ich weiss, du weisst, ...

Darum will ich sehen das Licht in Dunkelheit,
Darum will ich gehen, auch wenn das Ziel ist so weit.
Steht es doch in der Bibel:
"Gib alles und folge nach!"
So geh ich mit meinem Glauben:
Meinem DARUM!

 <<<


ZNOVU  -  WIEDER

Wieder wird der Sommer den Sommerstaub bringen
Und den verschwitzten Rücken erwärmt der Winterfrost.
Wieder wird in der Nacht die Angst spuken
Und wieder werden die Menschen
Einander alles, was schön ist, stehlen.

Wieder den gleichen Klippen weichen
die Lippen wispern, die Augen suchen nach Ziel.
Den Hoffnungen und Träumen, die mir geblieben sind
in den Händen bringe ich die letzten Reste der Kraft.

Eine Sonne und Wolkenschwärme
Das gleiche Wasser fliesst in- und aus der Mühle
Das einzige gib uns, Liebe 
Dass die Morgen nicht alle gleich werden.

Weder Gluten des Streits noch kalte Schatten der Bosheit
sollen die Morgen trüben.
Und mir möge es gelingen, denen, die mir gestern applaudierten,
Die Gleichgültigkeit von morgen zu verzeihen.

Eine Sonne und Wolkenschwärme
Das gleiche Wasser fliesst in- und aus der Mühle
Das einzige gib uns, Liebe 
Dass die Morgen nicht alle gleich werden.

Wieder sage ich- ich liebe dich, Liebe
Wenn du gehst und die Tränen zu fliessen beginnen.
Wieder sage ich - ich liebe dich, Liebe
Und hundert mal enttäuscht, wieder gehe ich dir entgegen.

Eine Sonne und Wolkenschwärme
Das gleiche Wasser fliesst in- und aus der Mühle
Das einzige gib uns, Liebe 
Dass die Morgen nicht alle gleich werden.

Liebe – lass deine Musik erklingen!

 

( Eine Sonne und Wolken viele
Das gleiche Wasser in und aus der Mühle
Das einzige, Liebe, wird uns reichen
wenn alle Morgen nicht allen Morgen gleichen.

Die Liebe - soll singen
und Saiten streichen! )

<<<


LVS -Letni Vojenské Soustředění 

EINE KLEINE MILITÄRÜBUNG

Die Worte, fehlen - um es zu erklären.
Und Namen verdienen nicht genannt zu werden.
Denkt, ich hätte es nur geträumt - es wäre nur ein Traum gewesen...
-.-
Im Mittagsdunst, voller Dreck
In Vollmontur, Schuhe voll von Erde
Lag einer im Gras und nah vor den Augen - Tautropfen

Es war ein Soldat im Tarnanzug.
Einer, der stehen sollte und sich vorbildlich benehmen.
Jetzt erinnert er von weitem an einen Schläfer
Und nur ich weiss  -  dass er weint.

So steh auf!  Es ist doch lächerlich und jeder hier kennt dich.
Jeder von denen, die sich an der Maschinengewähr halten,
und aus Angst lieber um Lob betteln  c nein,
Er konnte nicht aufstehen, ich weiss es - ich war es selbst.

Auf dem Schiessplatz  sah ich die Lügner,
die Lügen als Befehle brüllten
Auf dem Schiessplatz  sah ich die Lügner
lügen, dass das alles nur eine Uebung sei:

Dass der Wald kein Wald ist und das Gras kein Gras
Auf Befehl zum Boden, auf Befehl auf
Und dass es kein Mörder sei,
der dir in die Hand gibt - die Schachtel Munition.
"Ziele - und schiess!!" - es ist nur eine Uebung.

Nein, ich hatte keine Angst,
und auch heute habe ich keine Angst,
das Ding mit den Patronen abzudrücken.
Habe aber  Augen und höre, wie das klingtc
Halt, Menschen! Wir lernen jetzt Töten!

Auf dem Schiessplatz  sah ich die Lügner
Kraft, Macht und Gold – auf den Schultern
Auf dem Schiessplatz  sah ich die Lügner
Und Momente, die nur schwer zu vergessen sind

 Ich sah den Wachturm, von dem aus jeder sieht,
und sich nur schämt, zu sagen,
dass die Zielscheiben die Gestalt von Menschen haben.

Hier, Schachtel Munition!
Also ziele und schiess los!
Es ist nur eine Uebung.

<<<

 JAKOBS TRAUM

Steigen Engel auf der Leiter - Von oben - nach oben -
rauf und runter und so weiter ...auf der, auf der Leiter

Der Tag war hart - wie der Stein statt Kissen
Vielleicht der Traum lässt mich wissen
...sind da oben am Himmel die Sterne?
So glänzen doch die Scherben
Der Vater am sterben und der Bruder wird nicht erben

Und das alles nur wegen einem Segen
- heute im Wert von einem Teller Linse.
Heute die Nacht hat Farben und mit Pinsel
mahlt am Himmel neue Räume - einen neuen Segen
Am Ende deiner Träume - ein Ziel auf deinen Wegen ....

Steigen Engel auf der Leiter
Von oben - nach oben -
rauf und runter und so weiter ...


Der Weg war hart - wie der Stein als Kissen
Sie stand am Brunnen, ich durfte sie Küssen
- doch als meine eigene Braut erst nach zwanzig Jahren
An der eigene Haut musste ich erfahren
alle die faule Triks und die Jahre, die wie Tage ticken
Noch eine Nacht,  dann lässt sich Bruder blicken ...

Steigen Engel auf der Leiter

...Die Nacht war hart - ich dachte,
wieder nur  kämpfen und kriegen
Damals im Traum - den Segen gab's im Frieden
Dem Bruder wird wieder in die Ferne winken
Und an allem dem hinken...

Jemand war da, ich wuste es nicht.
Der Traum, die Nacht, die Leiter - das Lied:

Steigen Engel auf der Leiter
...


 SCHLAF GUT  

Schlaf, schlaf gut
und denke - denke an die Sternen
Sind sie - wie ich und du - einsam, einsam in der Ferne.

Sind so weit und doch ihr Licht
kommt zu dir - verliert sich nicht.

Schlaf, schlaf gut
und denke, denke nicht an Ferne
Mein Lied, wie das Licht der Sternen ist doch jede Nacht bei dir.

<<<